Spaziergang zum Tag der Artenvielfalt am 15.6.24

Warum wachsen bestimmte Pflanzen dort, wo sie wachsen und welche Rückschlüsse lässt ihr Vorkommen auf die jeweiligen Umweltbedingungen zu?

21.06.2024

Auch die Sektion Lahr des Deutschen Alpenvereins hat sich am Tag der Artenvielfalt am 15. Juni beteiligt. Bastian Bernhardt, Klimaschutzkoordinator der Sektion und studierter Botaniker, führte eine Gruppe von acht Interessierten vom Parkplatz am Naturbad in Sulz den Sulzbach entlang und über die Kapelle hinauf ins Schwobtal.
Neben der Bestimmung der vorhandenen Gefäßpflanzen links und rechts des Weges lag der Schwerpunkt des geobotanischen Spaziergangs auf den sogenannten Zeigerpflanzen nach Ellenberg. Der Göttinger Botaniker Heinz Ellenberg ermittelte in den 1960er Jahren anhand umfangreicher Felduntersuchungen, unter welchen Bedingungen einzelne Pflanzenarten am ehesten in der Lage sind, sich gegen andere Pflanzen durchzusetzen. Ihr Vorkommen deutet demnach auf besondere Standortbedingungen hin, zum Beispiel eine gute oder schlechte Wasserversorgung, saures oder alkalisches Substrat, viel oder wenig Lichteinstrahlung, gute oder schlechte Stickstoffversorgung. Der Spaziergang zum Tag der Artenvielfalt in Sulz verlief in diesem Sinne von einer eher kalkreichen Bachaue mit lösshaltigen Fließerden hinauf zum Schwobtal, wo Badischer Bausandstein ansteht und säuretolerante Pflanzen am ehesten konkurrenzstark sind, etwa Sauergräser.
Nach rund anderthalb Stunden endete der botanische Spaziergang wieder am Sulzbach.

Bastian Bernhardt

Der Aronstab ist ein Kalkzeiger. Es wuchs in der Nähe der Kapelle in Sulz.

Das Indische Springkraut deutet auf einen feuchten Boden hin. Es breitet sich schnell aus und gilt als invasive Art.

Die Bacherle gedeiht am Ufer des Sulzbachs. Sie kann leicht an der Einkerbung an der Spitze des Blattes erkannt werden.